Gewalttätige Werbung - Werberat rügt Kampfsport-Schule

Gewalttätige Werbung - Werberat rügt Kampfsport-Schule

BERLIN, 1. Juni 2010 (dw) - Der Deutsche Werberat hat die Kampfkunst-Schule Wing Tsun Concepts im hessischen Karben für die Abbildung einer übertrieben gewalttätigen Kampfszene in ihrer Flyer-Werbung gerügt. Der Leiter der Sportstätte, Lutz Schmidt, zeigte sich uneinsichtig gegenüber der Kritik des Beschwerdeführers und den Argumenten des Werberats und beharrt vorerst auf Verbreitung des Prospekts.

Die gerügte Kampf-Szene in der Flyer-Werbung zeigt eine ausgestreckte bandagierte Faust, die soeben das Gesicht des Gegners getroffen und blutig geschlagen hat. Die fast waagerechte Kopf-Position des Unterlegenen zeugt von einem besonders heftigen Schlag. Überschrieben ist das Motiv mit den Worten 'Präzise-Schnell-Anwendbar'. "Dieser Text wirkt in Kombination mit der abgebildeten blutigen Kampfsituation Gewalt verharmlosend", sagte ein Sprecher des Werberats in Berlin. Damit verstoße die Abbildung gegen die Grundregeln zur kommerziellen Kommunikation. Danach sollen Unternehmen in ihrer Werbung auf Formen gewalttätiger und aggressiver verzichten sowie kein unsoziales Verhalten anregen oder stillschweigend dulden.

Die selbstdisziplinäre Organisation Deutscher Werberat wird von allen relevanten Marktbeteiligten der Werbewirtschaft getragen. Das Sanktionsinstrument der Öffentlichen Rüge mit seiner Medienresonanz braucht das Gremium nur selten zu verhängen: Die Unternehmen scheuen in der Regel dessen öffentliche Kritik, die sich negativ auf das Firmenimage und die angebotene Leistung auswirken kann.

Hinweis

Die Angaben hinsichtlich der Gestaltung der jeweiligen Werbemaßnahme sowie des verantwortlichen Unternehmens beziehen sich auf den für das Beschwerdeverfahren maßgeblichen Zeitpunkt der öffentlichen Rüge. Die aktuelle Gestaltung der Werbemaßnahme und das heute hierfür verantwortlich zeichnende Unternehmen können daher von den damaligen Gegebenheiten abweichen.