Werberat rügt Diskothekenbetreiber - Andy Pönicke wirbt sexistisch
Werberat rügt Diskothekenbetreiber - Andy Pönicke wirbt sexistisch
BERLIN, 27. Juli 2010 (dw) - Von Schweiß glänzende geöffnete Frauenbeine bis zur Scham, dazwischen die Silhouette der Stadt Dresden und der Slogan "Titten, Techno und Trompeten" - mit dieser Gestaltung macht Diskothekenbetreiber Andy Pönicke per Handzettel auf seinen Betrieb in der sächsischen Landeshauptstadt aufmerksam. Dagegen protestierten Bürger und die Gleichstellungsbeauftragte Dresdens beim Deutschen Werberat in Berlin.
Die selbstdisziplinäre Institution der Werbebranche schloss sich der Kritik an: Solche Darstellungsformen diskriminierten Frauen als Objekte sexueller Begierden. Sie seien als herabwürdigend einzustufen und gehörten deshalb nicht als Stilmittel in die kommerzielle Kommunikation.
Die Stadt Dresden hatte bereits ein Bußgeld gegen Pönicke wegen nicht genehmigter Werbung mit diesem Flyer in Bussen und Bahnen verhängt. Beim Werberat war das Unternehmen schon Anfang des Jahres mit sexistischer Diskotheken-Propaganda auffällig geworden. Die damals erteilte Öffentliche Rüge veranlasste Pönicke zu der Drohung, er werde rechtlich dagegen vorgehen. Im aktuellen Fall unterließen er und sein Anwalt eine Stellungnahme.
Hinweis
Die Angaben hinsichtlich der Gestaltung der jeweiligen Werbemaßnahme sowie des verantwortlichen Unternehmens beziehen sich auf den für das Beschwerdeverfahren maßgeblichen Zeitpunkt der öffentlichen Rüge. Die aktuelle Gestaltung der Werbemaßnahme und das heute hierfür verantwortlich zeichnende Unternehmen können daher von den damaligen Gegebenheiten abweichen.