WERBERAT RÜGT: - Hitler posiert für Ahnenforschung
WERBERAT RÜGT: - Hitler posiert für Ahnenforschung
BERLIN, 17. April 2008 (dw) - Die selbstdisziplinäre Instanz der Werbebranche, Deutscher Werberat, hat die Website des Unternehmens 'Ahnenforschung Ltd.' (Griesheim) öffentlich gerügt, auf der Adolf Hitler als herausgestellter Blickfang abgebildet ist. Im Hintergrund zu sehen sind unter anderem Albert Einstein, Marilyn Monroe und Elvis Presley. Die Firma hatte sich geweigert, das Werbebild zu ändern. Begründung: "Die Werbung verstößt weder gegen irgendwelche Gesetze, noch ist sie in irgendeiner Weise anstößig."
Laut Protesten aus der Bevölkerung und der Auffassung des Werberats entspreche es nicht der gesellschaftlichen Grundüberzeugung in Deutschland, Hitler in der kommerziellen Werbung als Zugpferd zu benutzen. Vor dem Hintergrund seiner Verbrechen wirke der Zusammenhang mit Ahnenforschung besonders zynisch und treffe insbesondere Menschen, die unter dem Rassenwahn des Nazi-Regimes zu leiden hatten. Auch die bildliche Gleichsetzung mit bedeutenden Personen der Zeitgeschichte sei indiskutabel.
Hinweis
Die Angaben hinsichtlich der Gestaltung der jeweiligen Werbemaßnahme sowie des verantwortlichen Unternehmens beziehen sich auf den für das Beschwerdeverfahren maßgeblichen Zeitpunkt der öffentlichen Rüge. Die aktuelle Gestaltung der Werbemaßnahme und das heute hierfür verantwortlich zeichnende Unternehmen können daher von den damaligen Gegebenheiten abweichen.